1. Berufsfeuerwehrtag der Paplitzer Jugendfeuerwehr
24h Einblick in den Alltag der Berufsfeuerwehr
Paplitz, 16.08.2013 – 17.08.2013
8 Kinder und Jugendliche waren Feuer und Flamme bei Blaulicht-Einsätzen rund um die Uhr. 24 Stunden war die Kinder- und Jugendfeuerwehr im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Paplitz stationiert. Ihr Nachtlager schlugen die Teilnehmer im Schulungsraum auf. Dafür standen Feldbetten bereit, die uns die Stadt Ludwigsfelde zur Verfügung stellte. In der Fahrzeughalle wurde der Schulungsraum und Aufenthaltsraum eingerichtet. Zu den Einsatzfahrzeugen zählten ein TLF 16/25, ein MTW und der KDOW der Freiwilligen Feuerwehr Baruth/Mark.
Nachdem alle angereist waren, wurde um 17:30 Uhr der 24-h Dienst eröffnet. Die jungen Kameraden bekamen einen Einblick in den Tagesablauf, eine Einweisung auf die Einsatzfahrzeuge und auf dem Theorieplan stand die Einführung in die Funktechniken der Feuerwehr.
Beim gemeinsamen Abendessen konnte man die Kindern die Aufregung ansehen - wann kommt denn endlich der erste Einsatz? Um 19:30 Uhr war es schließlich soweit, unter dem Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung klein, Ölspur“ rückten die Kräfte zum Einsatzort aus. Anfangs noch etwas durcheinander, doch schnell wurde die Einsatzstelle gesichert und die Ölspur beseitigt.
Aber sehr zur Ruhe kamen die Jungen nicht. Bald darauf folgte der nächste Einsatz. Es ging darum eine vermisste Person aus einem komplett (mit Nebelmaschinen) verrauchten Gebäude zu bergen. Truppweise wurde das Gebäude durchsucht. Nach kurzer Zeit wurde die verletzte Person geborgen und anschließend versorgt. Bevor wir die Einsatzstelle verließen, demonstrierten wir den Kindern noch das systematische Vorgehen bei einem Innenangriff unter Atemschutz.
Ein aufregender erster Tag ging zu Ende. Gegen 22:00 Uhr war Nachtruhe angesagt. Doch es gab viel zu erzählen, so dass es noch lange dauerte, bis endlich Ruhe einkehrte. „Rund um die Uhr“ heißt auch nachts vollen Einsatz zu zeigen. Wir alarmierten um 0:55 Uhr zum 3. Einsatz „Technische Hilfeleistung groß, Baum über Straße“. Nach nur 5 Minuten Ausrücke-Zeit, waren wir unterwegs zum Einsatzort. Zwei Bäume waren auf die Straße gestürzt. Mit einer schon gewissen Routine machten sich die jungen Einsatzkräfte ans Werk. Die Einsatzstelle wurde abgesichert, ausgeleuchtet und schnell waren die Bäume von der Straße geräumt. Erschöpft fielen die Kinder und Jugendlichen wieder in ihre Betten.
Der Morgen startete mit einem neuen Einsatz. Drei Gebäude brannten in voller Ausdehnung. Trotz der anstrengenden Nacht, trafen die Floriansjünger nach 4 Minuten am Einsatzort ein und begannen mit den Löscharbeiten. Schnell war das Feuer unter Kontrolle und die Situation entschärft.
Das Frühstück hatten sich alle redlich verdient. Dieses erwartete die Einsatzkräfte bereits nach dem Eintreffen im Gerätehaus. Gerade als alle Teller voll waren, ging schon wieder der Alarm. Eine Brandmeldeanlage im Gewerbegebiet hatte ausgelöst. Alles wurde stehen gelassen und sich ausgerüstet. Noch bevor die Fahrzeuge ausrückten, meldete die Leitstelle „Einsatzabbruch“. So konnte das Frühstück in Ruhe fortgeführt werden.
Der weitere Vormittag diente der Ausbildung und Pflege der Fahrzeuge und Einsatzmittel. Bis um 10:00 Uhr erneut das Einsatzsignal ertönte. „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ hieß das Einsatzstichwort. Wir fanden zwei PKWs in einander verkeilt vor. Routiniert und selbstsicher gingen die Kinder und Jugendlichen an der Einsatzstelle vor. Die Person konnte gerettet werden, bevor das Fahrzeug zu brennen drohte. Der Umgang mit Feuerlöscher wurden ebenfalls an den Autos geübt. Um den Zusammenstoß zweier PKWs und die dabei wirkenden Kräfte zu verdeutlichen, wurde mit Hilfe eines Stockcars und einem entsprechend ausgebildeten Fahrers ein Zusammenstoß bei 80 km/h inszeniert. Diese Darstellung war für alle beteiligten Einsatzkräfte vor Ort sehr interessant.
Pünktlich zum Mittagessen, kehrten die Einsatzkräfte wieder ins Gerätehaus zurück. Die Gaststätte Hannemann versorgte uns mit Nudeln und Tomatensauce. Mittlerweile waren schon 19 Stunden Dienstzeit vergangen. Sollte es das gewesen sein mit den Einsätzen? Nein – ein 8. Einsatz forderte noch einmal alles von den Jungen. Es galt eine vermisste Person zu finden. Das gesamte Dorf wurde abgesucht. Mit Hilfe der Paplitzer Einwohner, konnte die Person nach einer Stunde gefunden werden.
Um den 1. Berufsfeuerwehrtag ausklingen zu lassen, luden wir die Eltern und Helfer zum gemütlichen Grillabend ein. Die Ereignisse der letzten 24 Stunden wurden in einer kleinen Dia-Show präsentiert. Man konnte in stolze Gesichter der jungen Kameraden blicken, aber auch deren Eltern und Jugendwarte waren sichtlich begeistert vom gesamten Ablauf.
Im Vordergrund des 1. Berufsfeuerwehrtags standen vor allem die Förderung der sozialen und fachlichen Kenntnisse, bereits erworbene Fähigkeit zu vertiefen und die Einsatzbereitschaft schon im jungen Alter zu wecken. Denn sie sind die Einsatzkräfte von morgen. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder einen Berufsfeuerwehrtag mit den Kindern und Jugendlichen zu veranstalten.
Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, Kameraden und Jugendwarte, die die Durchführung der vielen Einsätze erst möglich gemacht haben. Weiterer Dank gilt den Sponsoren, die uns finanziell und materiell unterstützt haben.
Sponsoren:
- Roller GmbH & Co. KG
- Stadt Ludwigsfelde
- Baruther Urstromquelle GmbH & Co. KG
- Günter Radtke Erd- + Baustoffe Transport- + Handelsgesellschaft mbH
- ADK Autowerkstatt Dirk Kube
- Fenstertechnik und Metallbau Wolfgang Jänicke
- FGZ Technik Jahn
- Ristorante Pizzeria Belvedere
- Fahrschule Müller
- Bau & Garten Handel Baruth Inh. Ingolf Wekwert e.K.
- Freiwillige Feuerwehr Stadt Baruth/Mark
- Tropical Islands
- Dorfgemeinschaft Paplitz e.V.
J. Schulze Feuerwehr Paplitz
Bilder: Ortswehr Paplitz