2. Runder Tisch zur kinderärztlichen Versorgung im Landkreis Teltow-Fläming

der Landkreis Teltow-Fläming berichtet:

Zweiter „Runder Tisch“ auf Einladung der Landrätin brachte Ärzteschaft, Verwaltung und Amtsträger auf der Suche nach Lösungen ins Gespräch

Mit neuen Ideen und Vorschlägen zur Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung im Süden des Landkreises Teltow-Fläming befasste sich ein zweiter „Runder Tisch“ zu diesem Thema am 7. Oktober 2025. Erneut hatte Landrätin Kornelia Wehlan ins Kreishaus eingeladen, um Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Ärzteschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), des KMG-Klinikums, der Kreisverwaltung und Bürgermeister/-innen miteinander ins Gespräch zu bringen. Eine Initiative, die von allen Beteiligten ausdrücklich gelobt wurde, denn der kurze Draht zueinander ermögliche einen konstruktiven Austausch, bringe Bewegung in viele Richtungen und zeige innovative Ansätze. „Hier wird versucht, komplett neu zu denken, und dafür sind die wichtigsten Spieler am Tisch“, resümierte beispielsweise Enno Richter vom Luckenwalder MVZ Richter.

Erste Maßnahmen

Konstatiert wurde zunächst, dass die Vorschläge und Beschlüsse des ersten „Runden Tisches“ – er fand im August 2025 statt – umgehend auf den Weg gebracht wurden:

  • Die KVBB hat eine Werbekampagne gestartet und Jüterbog/Luckenwalde zur Förderregion zur Ansiedlung von Kinderärzten erklärt. Damit stehen bis zu 55.000 Euro Zuschuss zur Verfügung.
  • Die Stadt Luckenwalde hat einen Headhunter mit der Suche nach Kinderärzten beauftragt und dafür 30.000 Euro bereitgestellt.
  • Die Stadt Jüterbog will befristet mietfreie Wohnungen und Praxisräume zur Verfügung stellen und bei der Suche nach Kitaplätzen unterstützen.
  • Das KMG-Klinikum mit seiner Rettungsstelle sichert die stationäre Betreuung bzw. die Behandlung von Notfällen ab.
  • Die Kreisverwaltung hat den Bauantrag zur Erweiterung des MVZ Richter in Luckenwalde in Rekordtempo bearbeitet und die Grundlage zur Schaffung von Räumen für Akutsprechstunden geschaffen.

Trotz dieser Maßnahmen ist das wichtigste Thema – Kinderärzte für Jüterbog und Luckenwalde – nicht gelöst. Alle Bemühungen, Kinderärzte für die südliche Region des Landkreises zu gewinnen, in der drei der vier praktizierenden Mediziner/-innen ihre Tätigkeit in Kürze aufgeben, sind bisher nicht von Erfolg gekrönt. Aktuell gehe es vor allem darum, sich auf den Winter und damit die nächste Infektionswelle vorzubereiten.

Weitere Lösungsansätze

Erörtert wurden unterschiedliche Lösungsansätze – die, wie die Diskussion zeigte, jedoch nicht immer oder nur schwerlich in vorhandene bürokratische Zwänge passen. Diskutiert wurden u. a. folgende Optionen

  • Gewinnung von Hausarztpraxen, um die Behandlung erkrankter Kinder koordiniert zu unterstützen. Hier ist von Seiten der KVBB an ein System mit konkreten Zuständigkeiten gedacht, um Eltern feste Ansprechpersonen zu vermitteln und die ohnehin schon überlasteten Praxen gleichmäßig einzubeziehen. Flankierend soll für ganz spezielle Anliegen der Kinderheilkunde ein fachlicher Austausch mit Ärzten aus der stationären und ambulanten Versorgung organisiert werden.
  • Unterstützender Einsatz von Assistenzärzten (Weiterbildungsassistenten) aus dem Krankenhaus – ein Vorschlag, der umgehend in einer weiteren kurzfristigen Gesprächsrunde von KVBB, KMG-Klinikum und MVZ Richter erörtert werden soll, um die großen bürokratischen Hürden zwischen ambulanter und stationärer Versorgung überwinden zu können.
  • Tageweiser Einsatz einer Ärztin des Öffentlichen Gesundheitsdienstes der Kreisverwaltung Teltow-Fläming in Jüterbog zur Absicherung von Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen für Kinder – damit würde niedergelassenen Mediziner/-innen ein Teil der Arbeit abgenommen.
  • Fortführung der Gespräche mit potenziellen Interessenten, die in der Region kinderärztlich tätig werden wollen.

Informiert wurde in diesem Zusammenhang, dass in Ludwigsfelde Verstärkung in Sachen Kinderarzt in Sicht ist und dass die kinderärztliche Versorgung in Trebbin gesichert bleibt.