Neues von der Horstmühle Baruth

                                                                     

Förderverein vor schweren Entscheidungen

 

Sowohl die Stadt Baruth als auch die Gemeinde Nuthe-Urstromtal erwarten als Eigentümer der beiden Baudenkmale Horstmühle und Altes Forsthaus Lynow von den Mitgliedern des Fördervereins Horstmühle ein klares Bekenntnis zu den jetzt als Entwurf vorliegenden Nutzungsverträgen zwischen den kommunalen Trägern und dem gemeinnützigen Verein.

Das war das Ergebnis der Besprechungen von Vereinsvorsitzenden Gerhard Jordan mit Bürgermeisterin Nestler Anfang September in Ruhlsdorf  und ihrem Amtskollegen Peter Ilk in Baruth eine Woche später anlässlich seiner Reise in die Mark zum „Tag des offenen Denkmals“ am 14. September an der Horstmühle.

Beide Verwaltungschefs machten klar, dass es nur bei Zustimmung der Vereinsmitglieder zu rechtlich verbindlichen Nutzungsvereinbarungen kommen würde und dass es angesichts der Haushaltssituation  von kleineren Zuwendungen oder Dienstleistungen abgesehen, zu umfangreicheren finanziellen Förderungen durch die kommunalen Träger nicht kommen werde.

Wie bei bisherigen Projekten auch wird daher vom Verein in Zukunft Eigeninitiative  und Eigenleistung erwartet.

Ein Mitgliedervotum über den  Horstmühlenvertrag mit der Stadt Baruth ist auf der turnusgemäßen Jahreshauptversammlung des Vereins im März 2015 vorgesehen. Danach kann es dann zu einer Weiterführung der jetzigen Vereinbarung oder aber zu einer ganz andersartigen Regelung der Besitzverhältnisse kommen.

Komplizierter ist die Sachlage beim Alten Forsthaus in Lynow. Dort hat es bisher noch keine vertragliche Nutzungsvereinbarung gegeben, sondern Bürgermeisterin Nestler hat angeboten, über das Für und Wider

einer vertraglichen Regelung mit den Lynowern in Lynow zu sprechen, von der ein Vertragsentwurf des

Fördervereins vorliegt.

Davor wollen sich die Schlepperfreunde zu einer internen Meinungsbildung zusammensetzen.

Das ist nach Ansicht des Vereinsvorstandes auch dringend erforderlich, denn den meisten Einwohnern  scheint der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein, die auf sie und künftigen Generationen bei einer Veräußerung des Forsthauses und der dazugehörenden Nebengebäude und Hofflächen mitten im Ort durch die Gemeinde zukommen würde.

Nach mehr als drei Jahrhunderten Gutsherrschaft und vier Jahrzehnten Parteiwirtschaft könne man allerdings von den Bürgern keine Herzensbindung zu dem alten Gemäuer erwarten, von dem es im Denkmalwertgutachten des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege heißt (Auszug):

Durch seine zentrale Lage mitten im Dorfkern von Lynow an der wichtigsten Straßenkreuzung bildet das Gehöft einen markanten Blickpunkt und besitzt damit herausragende städtebauliche Bedeutung.

Es gehört zu den für das Erscheinungsbild des Ortskerns unverzichtbaren Bauten.

Wohnhaus und rechts daneben liegendes Wirtschaftsgebäude gehören aufgrund ihres weitgehend ursprünglich bewahrten Zustandes zu den bemerkenswertesten Zeugen für das ländliche Bauwesen des 18. Jahrhunderts in der Region und haben damit große baugeschichtliche, wissenschaftliche und volkskundliche Bedeutung.

Die Zukunft der beiden Baudenkmale war auch Gesprächsthema am  „Tag des offenen Denkmals“, der traditionell am zweiten Wochenende im September begangen wird und in diesem Jahr auf Sonntag, den 14. September fiel.

Zu den Besuchern zählte auch die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises

Dr. Rita Mohr de Perez, mit der Gastgeber Gerhard Jordan Erinnerungen aus dem Jahr 2005 auffrischte, als alles mit der Instandsetzung des maroden Daches des Wohnhauses an der Horstmühle und der Verleihung des Denkmalpflegepreises 2006 an ihn begann. Sie, wie die meisten anderen Besucher auch, waren angesichts des zuerst ungemütlichen Regenwetters vorsichtshalber mit geländegängigen Fahrzeugen angereist, was angesichts der von den schweren  Fahrzeugen der Rinderhaltung  Baruth zerwühlten, schlammigen  Zufahrt eine weise Entscheidung war.

Mit der Sonne und dem von den Lynower Schlepperfrauen wie immer gut und reichlich angebotenem Kaffee und Kuchen erreichte die Stimmung bei Gästen und Gastgebern in vielen kleinen Gesprächsrunden und Fachdiskussionen schnell wieder das Niveau, das die Veranstaltungen an der Horstmühle seit Jahren auszeichnet.

G.Jordan

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