Vakuumpumpe restauriert

Vakuumpumpe restauriert
Bild zur Meldung: Vakuumpumpe restauriert

 

Glas und Vakuum – die Faszination des Nichts

 

Vakuumpumpe restauriert

– Hommage an den Erfinder der Thermosflasche

 

Norbert Zielinski, Technischer Glasbläser an der TU-Berlin, Vizepräsident desVerbandes Deutscher Glasbläser und sein KollegeCliff Janiszewski Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowiedie Familie Burger unterstützten die Rettungsaktion für die Hochleistungs- Vakuum-Pumpe. Das historische Aggregat wies Überlieferungsspuren auf, die es zu tilgen galt. Abschnitte des weitverzweigten Rohrsystems aus Glas, die so genannten Galgenwurden hierfür nachgeblasen. Leckagen an den Hauptrohren konnten die Glasmechaniker durch „Halbschalen“ schließen.

Eine gute Darstellung des Berufs des technischen Glasbläsers im Jahr 2011 findet sich in einem RBB-Bericht, der auf die Internetseite des Museumsdorfes eingestellt ist. Das Berufsbild des technischen Glasbläsers zwischen 1880 und 1950 vermittelt das Museum Baruther Glashütte mit Hilfe des Nachlasses von Reinhold Burger.

„Was ist ein Vakuum? - Ich komme nicht drauf, aber ich hab’s im Kopf“ – witzig? Ziemlich. Etwas ernsthafter und durchaus kurzweilig vermittelt die Burger-Ausstellung Geschichte und Nutzen der Vakuumtechnik, die ohne Glasbläser nicht aufgekommen wäre. Warum machen sich die Glasbläser und Physiker die Mühe luftleere Räume zu schaffen? Sie sind motiviert durch das Gesetz: »Ohne Moleküle kein Wärmetransport«. Auch Reinhold Burger, berühmtester Sohn des Werksweilers Baruther Glashütte, wusste bereits vor seiner Erfindung der Thermosflasche im Jahr 1903 um diese Zusammenhänge und machte die Vakuumpumpe in seiner Glasbläserwerkstatt zum unverzichtbaren Werkzeug.

Vermittelt durch Axel Burger, Enkel des berühmten Thermoserfinders, war der Museumsverein Glashütte e.V. Mitglied im Verband Deutscher Glasbläser Mitglied geworden und konnte die Glasmechaniker aus Berlin und Potsdam für die Rettungsmaßnahme gewinnen. Die historische Nutzung kann im Museum jetzt wieder ungestört nachvollzogen werden:

Der Glasbläser schweißte die Isolierzylinder und Röntgen Apparate mit einem Handbrenner an das Glasrohrsystem der Vakuumpumpe an. Die Evakuierung leisteten eine Drehschieberkolbenpumpe, eine Quecksilbersiededampfpumpe (links Mitte) und eine so genannte „Kühlfalle“. Ergab die Kontrolle des Drucks mittels Hochfrequenzvakuumprüfer und Vakuoskop das Maß von etwas 1 Tausendstel des Wetterdrucks, konnte der Hohlkörper durch Erhitzen
des Kapillars wieder entfernt werden. Da Glas nicht ausdampft, ist es ein geeignetes Material für Vakuumpumpenund Isoliergefäße. Die minimale Anzahl von Molekülen im Hohlraum behindert den Wärmetransport: Das Isoliergefäß ist funktionstüchtig.

 

 

 

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