Groß Ziescht
Geschichte
Groß Ziescht liegt auf den Ausläufern des „Niederen Fläming“ und ist mit 145,4 m HN der höchstgelegene Ort der Stadt Baruth/Mark. Das linsenförmige Angerdorf wurde erstmals in der Magdeburger Pergamentenurkunde 1444 als Ort „Tzist“ erwähnt. Der Name ist wendischen Ursprungs, abgeleitet vom Wort „cesta“, das soviel wie „Dorf am Waldesdickicht“ oder einfach nur „Walddorf“ heißt. Bereits vor 1444 gehörten Groß Ziescht und Kemlitz zur Baruther Herrschaft, bis 1815 zum Königreich Sachsen und anschließend zu Preußen. Interessant in Groß Ziescht sind die 5 Teiche. Zwischen dem größten und einem kleineren Teich befindet sich die ganz aus Feldsteinen gebaute Kirche. Sie wurde zwischen 1200 und 1230 erbaut, über dem Westteil befindet sich ein spätmittelalterlicher Turm. Erwähnenswert ist vielleicht, dass in dieser Kirche im Jahre 1529 von Wittenberg aus unter Mitwirkung von Dr. Martin Luther die 1. Kirchen- und Schulvisitation stattfand. Der Gemeindeteil Kemlitz liegt in einer sanft abfallenden Schlucht des „Niederen Fläming“ und wurde 1363 erstmals als „Kemenicz“ urkundlich erwähnt. Der Name soll ebenfalls wendische Wurzeln haben und bedeutete soviel wie der „Steinige Ort und die Siedlung auf demselben“. Groß Ziescht und Kemlitz sind im wahrsten Sinne des Wortes steinreiche Dörfer, Findlinge sind auf dem Groß Zieschter Höhenrücken besonders zahlreich zu finden. Auch in Kemlitz ist die am Angerteich gelegene Kirche aus Feldsteinen errichtet, sie hat ein quadratisches Schiff und einen im oberen Teil aus Holz gebauten Turm.
Traditionen und Sehenswürdigkeiten
Die Dorfgemeinschaft setzt sich besonders für ihre junge Bevölkerung ein. Dafür sprechen der ehrenamtlich geleitete Jugendklub in Kemlitz und der noch recht junge Fußballverein "Gelb-Blau Kemlitz e. V.". In Groß Ziescht gründete sich 1991 ein Schützenverein.